Viel mehr als nur ein Dach über dem Kopf

Veröffentlicht am 18.09.2017 in Pressemitteilung

Nutzerprofile und Aufenthaltsdauer verändert / Mehr junge Menschen nehmen das Angebot der Nichtsesshaften-Herberge in Worms an

 

Christian Blum arbeitet seit 27 Jahren in der Wormser Nichtsesshaften-Herberge des DRK; erst in der Klosterstraße 31 und seit 2009 in der gleichen Straße, nur etwas weiter Richtung Innenstadt - in der Hausnummer 13. Aber in diesen fast 3 Jahrzehnten haben sich nicht nur die Hausnummern verändert, sondern vor allem auch die Nutzerprofile, erläutert Blum anlässlich eines Besuchs des Landtagsabgeordneten Jens Guth gemeinsam mit der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden im Wormser Stadtrat Patricia Sonek sowie dem Innenstadtausschussmitglied Pavel Zolotarev.

Immer mehr junge Obdachlose

Immer mehr junge, obdachlose Menschen würden das Angebot, ab 18 Uhr ein Dach über dem Kopf und 2 Mahlzeiten zu bekommen, nutzen. Auch die Verweilzeiten hätten sich verändert. Wo früher nur 3 Übernachtungen im Monat gestattet waren, darf nun 7 Tage das Angebot genutzt werden. Dieses schließt eine warme Abendmahlzeit, Nutzung der Hygieneeinrichtung, die Übernachtung sowie ein Frühstück ein; bei Bedarf können sich die Nutzer auch aus der hauseigenen Kleiderkammer bedienen. Wer aber denkt, dies sei kostenfrei, der wird schnell eines Besseren belehrt. Die Verpflegung wird vom zustehenden Tagessatz von 13.36 Euro abgezogen, erläutert Christian Blum.

Offiziell stehen 16 Übernachtungsplätze zur Verfügung, drei davon für Frauen.

Im Schnitt seien es aber 12 Personen, die das Angebot nutzen und es gäbe viele, langjährige Stammkunden.

Betreute Wohneinheit mit festem Wohnsitz

„In vielen Dingen kann die 4-köpfige Besatzung der Herberge weiterhelfen, so z.B. bei Problemen mit der Krankenversicherung; bei anderen sei Hilfe leider noch nicht möglich“, bedauert Blum. „Wer tatsächlich arbeiten möchte, der braucht einen festen Wohnsitz“, erläutert der Herbergsleiter; deshalb könne er aktuell nicht vermittelt werden.

„Für diese Menschen wäre eine betreute Wohneinheit, wo sie einen festen Wohnsitz anmelden könnten, extrem wichtig“, ergänzt DRK Kreis-Geschäftsführer Erik Graetz. Am besten am Stadtrand ohne unmittelbaren Bezug zur Nichtsesshaften-Herberge.

Die DRK-Mitarbeiter sind sich sicher, so könnten 3 von 10 Obdachlosen wieder ins soziale Leben integriert werden.

Gegenseitige Unterstützung zugesichert

Bei diesem und weiteren Themen versprachen die Politiker Unterstützung und suchten umgehend das Gespräch mit dem Sozialdezernenten. Hier kam auch gleich eine positive Rückmeldung. Sobald das DRK ein passendes Konzept basierend auf einem Größtmaß an Eigenverantwortung der Bewohner vorlegen würde, würde dies sehr wohlwollend geprüft werden.

Darüber hinaus wünschen sich die Sozialdemokraten dringend eine Möglichkeit auch Menschen mit Haustieren unterbringen zu können. „Wir wurden von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die hierbei gerne unterstützende tätig werden würden“, erläuterten Patricia Sonek und Pavel Zolotarev. Hier wurden verschiedene Modelle angesprochen und Erik Graetz versprach diese zu prüfen.

Nach einem abschließenden Rundgang im Gebäude ist MdL Jens Guth fest davon überzeugt: „Hier wird hervorragende Arbeit geleistet. Diese Herberge ist viel mehr als ein Dach über dem Kopf. Es ist eine kleine Heimat.“

 
 

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